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Vezzolano
Der Kreuzgang

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Der Kreuzgang

Chiostro

Der Kreuzgang ist im Mittelpunkt des Klosterleben: ein quadratischer Raum, Symbol für Andacht und Ruhe, Mitte von allen anderen Klosterräumen.

In Vezzolano sind zwei Eigenheiten. Die erste ist, dass die vier Seiten des Kreuzgangs auf unterschiedliche Zeitalter zurückzuführen sind. Die älteste ist die westliche Seite aus der ersten Kirchenbauphase (Ende XII Jahrhundert). Der zweite Teil besteht aus der nördlichen und Teil der östlichen Seiten aus dem XIII Jahrhundert. Der andere Teil der östlichen Seite sowie die ganze südliche Seite stammen aus jüngeren Zeitalter. Der andere eigenartige Aspekt ist, dass der nördliche Teil des Kreuzgangs den ursprünglich für die fünf Arkaden entworfenen Raum der rechten Kirchenschiff besitzt.

Diese Site ist reich an Fresken aus den XIII und XIV Jahrhundert. Die Interpretation dieser von anonymen Kunstlern gemahlenen Werken ist noch heutzutage unter Prüfung. Höchstwahrscheinlich handelt es sich um breite Grabmale für die adligen Familien jener Zeit. Die Grabstätten sind nicht mehr zu erkennen, aber die Fresken beweisen die Verbindung zwischen der Gemeinschaft von Vezzolano und der Feudalmacht.

Madonna Francese

Das erste Fresko in der Lünette über der Tür zur Kirche stellt eine Madonna mit Kind im Thron zwischen wogenden Engeln. Es ist ein Werk im französischen Stil aus der ersten Hälfte des XIV Jahrhunderts.

Cappella Rivalba

Die Spannweite links hat Fresken, die in Auftrag von der Familie Rivalba gegeben wurden. Die Fresken gehen zurück zur ersten Hälfte des XIV Jahrhunderts und der Meister, auch Maestro di Montiglio (Meister aus Montiglio) genannt, lernte von den Malern aus Toskana die Technik der Darstellung des Körpervolumens dank der Abwechslung von hellen und dunklen Farben sowie die Wiedergabe des Raums dank der Perspektive. Aus einem Beobachtungspunkt von unten bis oben sind folgende Figuren zu erkennen: ein Verstorbener in seinem Todesbett, den eine heute nicht mehr lesbare Schriftrolle als Oberto de Rivalba identifiziert; das Treffen von drei Lebendigen mit drei Verstorbenen, das uns allen lehrt, die Eitelkeiten im Leben zu verschmähen, wie z.B. elegante Kleidungen und teure Wanderfalke für den Jagd, die die Szene zur Stille des Todes lassen müssen. Die Szene der Anbetung der Könige stellt die Figuren links ähnlich zu den Mitgliedern der mächtigen Familie dar; ein Christus Pantokrator (Allherrscher) unter den Evangelisten in byzantinischen Stil. Die Gewölbe zeigt Gregor der Große, den einzigen Hinterbliebenen der Doktoren der Kirche: die Darstellungen von S. Hierolamus, S. Ambrosius und S. Augustinus sind verloren gegangen.

Aquila

Die drei anderen Spannweiten zeigen mehrmals das Wappen der Genossenschaft de Radicata, einer Adelsgemeinschaft, die entscheidend dazu beitrug, die Kirche von Vezzolano errichten zu lassen.

Dominus Petrus

Die dritte Spannweite links bildet eine Figur ab, die als mmmDo(minus) Pet(r)usjj Herr Petrus, bezeichnet wird; er hält eine Reliquienkästchen in der Hand; ein Engel stellt ihn der Madonna mit Kind auf Thron vor. Rechts eine als mmmAugustinusjj (Sankt Augustinus) bezeichnete Figur trägt einen Bischofsanzug und hebt die Hand als Segensgestus. Oben ist der Agnus Dei unter Engels.

In der vierten Spannweite ist ein Christus Pantokrator; das Fresko wurde im XVIII Jahrhundert wegen der Errichtung einer Treppe zum Lettner beschädigt.

Cavaliere inginocchiato

Das Fresko der letzten Spannweite schildert Maria mit Kind auf Thron zwischen Sankt Petrus und Johannes dem Täufer; dieser stellt der Jungfrau einen bewaffneten Frommen auf den Knien vor. Die Form der Rüstung erlaubt, das Werk auf die ersten Jahre des XIV Jahrhunderts zurückzuführen. Oben ist die Wiedergabe eines Christus Pantokrators unter den Evangelisten.

Pensate   Res Orida

Das Fresko auf der Wand, auf einer zumauerten Tür, stellt eine weitere Version der Legende der Drei Lebendigen und der drei Verstorbenen dar; die Figuren sind beschädigt, aber die Texte sind erhalten geblieben. Die Reiter heben die Hände hoch und schreien: Ha res orida et stupenda (Ah, was für ein schreckliches und erstaunliches Ding!). Die Antwort der Verstobenen ist erst teilweise zu lesen: [Quid superbitis miseri] Pensate quod estis Quod sumus Hoc eritis Quod minime vitare potestis (Warum entsetzt ihr? Denkt an was ihr seid! Was wir jetzt sind, werdet ihr auch, und ihr könnt es gar nicht vermeiden!)

Die anderen Fresken sind leider sehr beschädigt.

Sehr bedeutend sind auch die Architekturen und die Plastikdekorationen der Kreuzgangs, vor allem die eleganten Säulen und die gefärbten Kapitellen. In verschiedenen Punkten haben die Kapitellen noch ihre Originalfarben.

Übersetzung: Elena Andreol

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